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Holzstaub – so schützen Sie sich vor dem Gefahrstoff

Sägen, schleifen oder fräsen – Holzstaub entsteht bei nahezu jeder Bearbeitung von Holz. Obwohl dieser ein Naturprodukt ist, birgt er dennoch ernsthafte Risiken für Ihre Gesundheit und kann bei ungeschütztem Kontakt Atemwegserkrankungen, Allergien und sogar Krebs auslösen. Holzstaub wird deshalb auch offiziell als Gefahrstoff eingestuft.

In unserem Blogartikel beleuchten wir die Risiken von Holzstaub, stellen Ihnen gesetzliche Regelungen vor und zeigen, mit welchen Maßnahmen Sie ein sicheres Arbeitsumfeld schaffen und Ihre Gesundheit schützen.

 

Diese Gefahren gehen von Holzstaub aus

Holzstaub kann sich auf verschiedene Weise negativ auf Ihre Gesundheit auswirken:

  • Atemwegserkrankungen:
    Wenn Sie Holzstaub einatmen, gelangen feine Partikel in die Tiefen Ihrer Atemwege und können dort Reizungen, Entzündungen oder chronische Erkrankungen wie Asthma oder COPD verursachen.

  • Hautirritationen und allergische Reaktionen:
    Der Holzstaub einiger Baumarten enthält natürliche Giftstoffe oder chemische Substanzen, die bei Hautkontakt Ausschläge und allergische Reaktionen verursachen können.

  • Erhöhtes Krebsrisiko:
    Wenn Sie oft mit bestimmten Holzstaubarten in Kontakt kommen, erhöht sich Ihr Krebsrisiko. Zahlreiche Harthölzer wie Eiche und Buche sowie einige Tropenhölzer wie Teak sind besonders problematisch und können unter anderem Nasen- und Nasennebenhöhlenkrebs verursachen.

  • Holzstaubexplosionen:
    Holzstaub kann mit der Luft explosionsfähige Gemische bilden. Wenn diese durch Funken von Werkzeugen oder elektrostatische Entladungen entzündet werden, kann es zu einer verheerenden Holzstaubexplosion kommen. Solche Explosionen sind nicht nur in Sägewerken und Tischlereien möglich, sondern überall dort, wo Holz bearbeitet wird.

Gesetze und Richtlinien für den sicheren Umgang mit Holzstaub

Aufgrund der vielfältigen Gefahren ist der Schutz vor Holzstaub am Arbeitsplatz auch von offizieller Seite geregelt. Verschiedene Gesetze und Regeln tragen zu einem sicheren Arbeitsumfeld bei:

  • Arbeitsschutzgesetz und Technische Regel für Gefahrstoffe
    Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) verpflichtet Arbeitgeber dazu, die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass eine Gefährdung für Leben und Gesundheit vermieden wird. Hierzu gehören auch Maßnahmen zum Schutz vor Holzstaub: Die Technische Regel für Gefahrstoffe (TRGS) Holzstaub 553 gibt Ihnen Anweisungen zur Beurteilung der Gefährdung, zu Schutzmaßnahmen und zur Überwachung der Einhaltung von Grenzwerten.

  • Grenzwerte für Holzstaub
    Der Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) für Holzstaub gibt die maximale Konzentration von Holzstaub in der Luft an, die während eines Arbeitstages von acht Stunden nicht überschritten werden darf. Für Hartholzstäube liegt dieser Grenzwert bei 2 mg/m³. Bei Weichholzstäuben ist der Grenzwert mit 10 mg/m³ höher, da sie als weniger gefährlich eingestuft werden.

    Der Arbeitgeber muss regelmäßige Messungen durchführen und dafür sorgen, dass diese Grenzwerte nicht überschritten werden. Ansonsten muss er sofort Maßnahmen ergreifen und die Belastung reduzieren.

Tipp:
Die aktuelle Technische Regel TRGS 553 Holzstaub und die hilfreiche DGVU Information 209-044 Holzstaub können Sie online einsehen und kostenfrei herunterladen.

 

Diese Schutzmaßnahmen sollten Sie gegen Holzstaub ergreifen

Für einen sicheren und gesunden Arbeitsplatz müssen Sie technische Hilfsmittel nutzen und die Organisation des täglichen Arbeitsablaufs anpassen. Die folgenden Empfehlungen sollten Sie beachten, um die Gefährdung durch Holzstaub zu mindern:

  1. Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz
    • Eine saubere und gut organisierte Werkstatt ist der erste Schritt, um die Staubbelastung zu reduzieren. Durch regelmäßiges Aufräumen und Reinigen der Arbeitsflächen verhindern Sie die Ansammlung von Holzstaub. Unterlassen Sie das Essen, Trinken oder Rauchen in staubigen Arbeitsbereichen.

    • Verwenden Sie geeignete Reinigungsgeräte, wie z. B. industrielle Staubsauger mit HEPA-Filtern (hocheffiziente Partikelfilter), die speziell für die Aufnahme feinster Holzpartikel ausgelegt sind. Vermeiden Sie das Aufwirbeln von Staub durch Trockenfegen oder Druckluft.

  2. Absaugvorrichtungen und Luftreinigungssysteme
    • Investieren Sie in moderne Werkzeuge und Maschinen, die mit
      Absaugvorrichtungen ausgestattet sind. Diese Geräte saugen den Staub direkt an der Entstehungsstelle ab, bevor er sich in der Luft verteilen kann.

    • Luftreinigungssysteme filtern die Luft im Arbeitsbereich zusätzlich und entfernen schwebende Staubpartikel. Eine Kombination aus beiden Systemen bietet Ihnen den besten Schutz vor Holzstaub.

    • Alle Absaug- und Luftreinigungssysteme müssen Sie regelmäßig warten und überprüfen. Dazu gehören das Reinigen oder Austauschen von Filtern sowie die Kontrolle der Absaugleistung. Verstopfte Filter oder defekte Geräte können die Schutzwirkung erheblich verschlechtern.

  3. Arbeitsorganisation
    • Arbeiten, bei denen viel Holzstaub entsteht, sollten Sie nur in abgetrennten Bereichen mit guter Belüftung und/oder effektiven Absaugvorrichtungen durchführen. So verhindern Sie, dass der Staub im gesamten Arbeitsbereich verteilt wird.

    • Verwenden Sie Bearbeitungstechniken, die weniger Staub erzeugen: Nassschleifen kann zum Beispiel eine staubarme Alternative für das Trockenschleifen sein. Arbeiten Sie mit reduzierter Geschwindigkeit bei staubintensiven Tätigkeiten wie Sägen oder Fräsen, um die Staubentwicklung zu vermindern.

    • Regelmäßige Schulungen helfen den Mitarbeitern, die Gefahren durch Holzstaub zu erkennen und die richtigen Schutzmaßnahmen anzuwenden. Die Schulungen sollten unter anderem Themen wie die richtige Handhabung von Absauganlagen und die Nutzung der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) umfassen.

    • Wenn Sie Staub erzeugende Arbeiten auf Zeiten legen, in denen möglichst wenig Mitarbeiter anwesend sind, verringern Sie die Anzahl der Personen, die dem Holzstaub ausgesetzt sind.

  4. Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
    • Atemschutzmasken sind der sicherste Schutz vor Holzstaub. Es gibt verschiedene Typen, die Sie nach Art und Menge des Staubs auswählen sollten. Partikelfiltermasken der Schutzklasse FFP2 bieten einen hohen Schutz und sind für den Einsatz in staubintensiven Arbeitsbereichen gut geeignet.
      Bei der Verarbeitung von besonders kritischen Hart- oder Tropenhölzern sollte eine FFP3-Maske zum Einsatz kommen. Achten Sie bei der Auswahl auf Komfort, Passform und einen guten Filter. Eine schlecht sitzende Maske bietet keinen ausreichenden Schutz.

    • Achten Sie auch auf den Schutz Ihrer Augen und Hände: Eine gut sitzende Schutzbrille schützt Ihre Augen vor Reizungen oder Verletzungen durch Holzstaub. Handschuhe schützen Ihre Haut vor direktem Kontakt und allergischen Reaktionen. Sie sollten robust und gleichzeitig bequem sein, um Ihre Beweglichkeit nicht einzuschränken.

    • Tragen Sie die vorgeschriebene persönliche Schutzausrüstung immer, wenn Sie mit Holzstaub in Kontakt kommen. Sorgen Sie dafür, dass diese richtig sitzt und in einwandfreiem Zustand ist.

So helfen Ihnen Abdichtungsmaterialien gegen Holzstaub

Hochwertige Schaumstoff-, Dichtungs- und Klebebänder sowie Schutzfolien eignen sich hervorragend zur Abdichtung von Staub erzeugenden Arbeitsplätzen und begrenzen die Ausbreitung des Holzstaubs. Vor allem durch eine sorgfältige Abdichtung von Türen und Fenstern verhindern Sie, dass der Staub in andere Bereiche gelangt.

Auch Maschinen werden durch Schaumstoff- und Dichtungsbänder wirkungsvoll abgedichtet. Sie sorgen dafür, dass keine Staubpartikel aus den Geräten austreten und die Luftqualität im Arbeitsbereich beeinträchtigen. Wenn Sie Ihre Arbeitsflächen mit Planen und Folien abdecken, fangen diese den Staub auf und ermöglichen eine einfache Reinigung.

 

Fazit

Bei der Bearbeitung von Holz entsteht durch Sägen, Schleifen und Fräsen feiner Holzstaub. Dieser gilt als Gefahrstoff, da er bei täglichem Kontakt ernsthafte Gesundheitsrisiken wie Atemwegserkrankungen, Allergien, Krebs und Staubexplosionen verursachen kann. Als Handwerker müssen Sie daher die gesetzlichen Vorschriften und Schutzmaßnahmen zum Umgang mit Holzstaub strikt einhalten.
Durch saubere Arbeitsplätze, moderne Werkzeuge und konsequente Schutzmaßnahmen können Sie die Gefahren durch Holzstaub jedoch minimieren. Die Nutzung von Absaugvorrichtungen und Luftreinigungssystemen, die regelmäßige Wartung der Geräte, die Optimierung Ihrer Arbeitsorganisation und das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung, wie Atemschutzmasken, Schutzbrillen und Handschuhen, ist dabei unerlässlich. Die Schutzausrüstung muss Ihnen gut passen und in einwandfreiem Zustand sein.

Verschiedene Abdichtungsmaterialien helfen Ihnen ebenfalls dabei, die Ausbreitung von Holzstaub zu reduzieren. Viele dieser Maßnahmen können Sie auch zum Schutz vor anderen gesundheitsschädlichen Stäuben auf Baustellen einsetzen.

Ihre Gesundheit ist Ihr wertvollstes Gut – schützen Sie sich und Ihre Kollegen durch den verantwortungsvollen Umgang mit Holzstaub!

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